Serologische Tests auf Antinukleäre Antikörper spielen eine wichtige Rolle bei der Diagnose verschiedener Autoimmunerkrankungen des Bindegewebes:
Antinukleäre Antikörper (ANA) werden durch verschiedene Methoden einschließlich indirekter Immunfluoreszenz (IFA) auf HEp-2 oder anderen Substraten und durch ELISA nachgewiesen.
ANAs weisen unterschiedliche Fluoreszenzmuster auf, die mit einer spezifischen Krankheit oder einer Untergruppe von Kollagen-Gefäßstörungen assoziiert sind:
Systemische Sklerose |
Nukleäre Antikörper |
CREST Variante SSc |
Centromere Antikörper |
systemischen Lupus erythematodes (SLE) |
homogene / Rim-Antikörper |
Eine genaue Identifizierung der molekularen Spezifitäten ist wesentlich, da sie mit einer bestimmten Krankheit oder einer Krankheitsteilmenge assoziiert sein können.
Gegen Extrahierbares Nukleares Antigen (ENA) Antikörper gerichtete Autoantikörper eignen sich zur Diagnose und Überwachung verschiedener systemischer Bindegewebserkrankungen.
SLE (30-40%) |
Sm Antikörper |
SLE (35-45%) gemischte Bindegewebserkrankung (95%) |
RNP Antikörper |
subakutem kutanem Lupus erythematodes (LE) (60%) neugeborenen LE (-99%) SLE mit Komplement 2 Mangel (- 99%) Sjögren-Syndrom (50%) |
Ro/SS-A Antikörper |
Antinukleäre Antikörper (ANA) umfassen Antikörper gegen nukleäre Antigene wie DNA, Histon und verschiedene extrahierbare nukleäre Antigene (ENA).
Der Mikroorganismus Crithidia lucilliae ist ein Flagelat und enthält eine spezielle Organelle, die als Kinetoplast bezeichnet wird. Bei diesem Kinetoplasten handelt es sich um ein modifiziertes Mitochondrium mit Doppelstrang – DNA (nDNA) ohne Histone und ohne weitere Kernantigene, die mit anderen Autoimmunantikörpern als dsDNA – Antikörper kreuzreagieren könnten.
Der Kinetoplast ist kleiner und runder als der Zellkern und liegt zwischen diesem und dem Basalkörper.
Antikörper gegen nDNA sind spezifisch für systemischen Lupus erythematodes (SLE).
Innerhalb von nDNA-Antikörpern treten drei Spezifitäten auf:
Antikörper gegen Histon, ein Protein, das mit der DNA im Zellkern eukaryotischer Zellen assoziiert ist, treten in einer Reihe von klinischen Zuständen auf:
IgG- und IgM-Histonantikörper werden bei ungefähr 50% der nicht ausgewählten SLE- und bei 83% der aktiven SLE-Patienten gefunden.
Antikörper gegen Polymyositis-Sklerodermie (PM-Scl), auch als menschlicher Exosomenkomplex bekannt, werden bei Patienten mit Polymyositis-Sklerodermie (PM-SSc) -Überlappungssyndrom und verwandten Erkrankungen gefunden.
Bestimmung von Antikörper bei Erkrankungen des Bindegewebes:
ImmcoStrip™ ANA Line Immunoassay (LIA)
Rheumatoide Arthritis (RA) ist eine der häufigsten Autoimmunerkrankungen und betrifft 1-2% der Bevölkerung.
Die Rheumatoide Arthritis (RA) ist eine Erkrankung des Bindegewebes, die durch eine chronische Entzündung der Synovialgelenke mit Knorpel- und Knochenzerstörung gekennzeichnet ist.
Als diagnostisches Kriterien gelten der Rheumafaktor (RF) und Antikörper gegen zyklische citrullinierte Peptide (CCP).
Der Rheumafaktor (RF) ist bei 70-90% der Patienten mit Rheumatoider Arthritis (RA) vorhanden und in den ACR-Klassifizierungskriterien aufgenommen.
Gemäß den überarbeiteten ACR-Kriterien leidet der Patient an Rheumatoider Arthritis (RA), wenn drei oder mehr Gelenken betroffen sind und der Rheumafaktor (RF) positiv ist.
Der Rheumafaktor (RF) bietet eine Sensitivität von 93,5% und eine Spezifität von 89,3% für Rheumatoide Arthritis.
Erhöhte IgM- und IgA-RF-Isotypen sind hochspezifisch für Rheumatoide Arthritis.
Jüngste Studien haben gezeigt, dass Antikörper gegen citrullinierte Antigene in den Seren von Rheumatoiden Arthritis-Patienten zur Bestimmung der Diagnose und Prognose von Rheumatoider Arthritis (RA) nützlich sind.
CCP-Antikörper können Jahre vor dem Auftreten klinischer Symptome nachgewiesen werden.
Bestimmung von Antikörper bei Rheumatoider Arthritis
Antiphospholipid (aPL) -Antikörper sind eine heterogene Gruppe von Autoantikörpern gegen negativ geladene Phospholipide.
Cardiolipin ist das mit aPL-Antikörpern assoziierte primäre Antigen.
Das Vorhandensein von Anticardiolipin-Antikörpern (aCL) hilft bei der Identifizierung von Patienten, bei denen ein Risiko für das Antiphospholipid-Syndrom (APS) besteht.
Hohe aCL-Spiegel gehen mit Thrombose, fötalem Verlust und Thrombozytopenie einher.
ß2-Glykoprotein I (ß2GPI) erleichtert die Bindung von aCL an das Cardiolipin-Antigen, der Nachweis von aCL und Antikörpern gegen ß2GPI ist daher für die Identifizierung des APS-Syndroms von wesentlicher Bedeutung.
ANCA helfen bei der Diagnose verschiedener nekrotisierender systemischer Vaskulitiden, beispielsweise bei der Granulomatose mit Polyangiitis und anderen vaskulitischen Erkrankungen kleiner Gefäße.
Darüber hinaus sind ANCA auch mit entzündlichen Darmerkrankungen (IBD), hauptsächlich Colitis ulcerosa, assoziiert und tragen somit zur Unterscheidung von Colitis ulcerosa von Crohn und zur Klassifizierung der Colitis inderminata bei.
cANCA (zytoplasmatisch):
pANCA (perinuikleär):
Antikörper gegen Glomeruläre Basalmembran (GBM) treten bei Glomerulonephritis und beim Goodpasture-Syndrom auf.
Die schnell fortschreitende Glomerulonephritis (RPGN) ist durch eine sichelförmige Glomerulonephritis gekennzeichnet.
Unter Verwendung der obigen Kriterien kann RPGN klassifiziert werden in:
Bestimmung von Antikörper bei Vasculitis
Antiphospholipid-Syndrom (APS)
Antineutrophile zytoplasmatische Antikörper (ANCA)
Das Capture ANCA Prinzip: Die Wells der Mikrotiterplatte werden mit einem anti – MPO/ anti – PR3 monklonalen Antikörper im Komplex mit MPO/ PR3 beschichtet. Während der ersten Inkubation binden spezifische Autoantikörper an diese Antigen Beschichtung. |