Verwendungszweck:
Für die in-vitro Diagnostik. RIDA®GENE Parasitic Stool Panel I ist eine multiplex real-time PCR zum direkten qualitativen Nachweis und zur Differenzierung von Giardia lamblia, Cryptosporidium spp., Entamoeba histolytica und Dientamoeba fragilis in humanen Stuhlproben. Die RIDA®GENE Parasitic Stool Panel I multiplex real-time PCR soll die Diagnose einer durch Parasiten verursachten gastrointestinalen Infektion unterstützen.
Allgemeines:
Giardia lamblia, Cryptosporidium spp., Entamoeba histolytica und Dientamoeba fragilis gehören zu den wichtigsten Diarrhoe verursachenden Protozoen.
Giardia lamblia (auch G. intestinalis oder G. duodenales genannt) ist einer der häufigsten nicht-viralen Erreger von Durchfallerkrankungen. Laut CDC (Center for Disease Control) sind ca. 2% aller Erwachsenen und 6-8% der Kinder in Industrieländern sowie ca. ein Drittel aller Menschen in Entwicklungsländern mit G. lamblia infiziert. Das CDC schätzt, dass jedes Jahr in den USA ca. 77.000 Fälle von Giardiasis (Lambliasis) auftreten. Die Infektion erfolgt nach Aufnahme von Zysten aus kontaminiertem Trinkwasser, kontaminierten Lebensmitteln oder auf fäkal-oralem Weg von Person zu Person. Die Inkubationszeit beträgt 1 bis 3 Wochen. Die Giardiasis (Lambliasis) tritt als akute oder chronische Diarrhoe auf, wobei auch asymptomatische Zystenausscheider vorkommen. Symptome einer akuten Infektion sind plötzliches Auftreten einer wässrigen Diarrhoe, Appetitlosigkeit, Übelkeit, Unterleibschmerzen und Gewichtsverlust.
Cryptosporidium parvum ist eine von mehreren Arten der Gattung Cryptosporidium. Neben C. parvum zählt C. hominis zu den häufigsten Verursachern einer Cryptosporidiose beim Menschen. Aber auch Infektionen durch weitere Cryptosporidium spp. wie z.B C. felis, C. meleagridis, C. canis, und C. muris können zu klinischen Symptomen führen. In den Industriestaaten wurden Cryptosporidien in bis zu 0,2% bei gesunden Individuen und in etwa 2% der Patienten mit Durchfällen nachgewiesen. In Entwicklungsländern liegt die Prävalenz mit bis zu 9% sehr viel höher. Bei HIV infizierten Personen mit Durchfällen wurden bei 14-24% der Fälle Cryptosporidien nachgewiesen, bei asymptomatischen HIV infizierten Personen in bis zu 5%. Bei einem Ausbruch in Milwaukee (USA) im Jahr 1993 erkrankten mehr als 400.000 Menschen. Jedes Jahr treten in den USA schätzungsweise 748.000 Fälle von Cryptosporidiose auf. Die Infektion erfolgt überwiegend durch die Aufnahme der Oozysten durch kontaminiertes Wasser und Lebensmittel, aber auch fäkal-orale Schmierinfektionen von Mensch zu Mensch sind möglich. Bei immunkompetenten Menschen manifestiert sich die Cryptosporidiose nach 2-10 Tagen als wässriger Durchfall und kann von Übelkeit, Unterleibschmerzen und Gewichtsverlust begleitet werden. Bei immunsupprimierten Menschen tritt oftmals ein schwerer Krankheitsverlauf auf, der mit einer lebensbedrohlichen chronischen Diarrhoe verbunden ist.